Kortikosteroide sind wirksame Medikamente, die schnell Entzündungen und Schmerzen im Zusammenhang mit rheumatoider Arthritis reduzieren können.
Sie werden im Allgemeinen verwendet, um akute Symptome oder Schübe der Krankheit zu behandeln und manchmal in Kombination mit anderen Medikamenten für eine bessere Symptomkontrolle.
Was ist der Hauptunterschied zwischen Kortikosteroiden und nicht steroidale Antirheumatika (NSAIDs)?
Kurz gesagt, der Hauptunterschied zwischen normalen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) und Kortikosteroiden liegt in ihrer Art, Entzündungen zu reduzieren. Beide wirken auf den Entzündungsprozess: Kortikosteroide auf den Vorläufer der Arachidonsäureproduktion (indem sie deren Produktion verringern); nicht steroidale Antirheumatika (NSAIDs) hingegen hemmen die Wirkung der Cyclooxygenasen, Enzyme, die weiter unten in derselben Entzündungskaskade agieren.
- Kortikosteroide “imitieren” die Wirkung von Cortisol, einem Hormon, und reduzieren die Entzündung durch verschiedene Wirkmechanismen, indem sie auf das Immunsystem einwirken.
- NSAIDs blockieren die Enzyme COX-1 und COX-2, die für die Produktion von Prostaglandinen verantwortlich sind, den chemischen Substanzen, die Entzündungen und Schmerzen verursachen.
Zusammengefasst wirken NSAIDs hauptsächlich auf chemische Entzündungsmediatoren, während Kortikosteroide eine breitere und stärkere Wirkung auch auf das Immunsystem haben.
Wann sollten Kortikosteroide gegenüber NSAIDs bevorzugt werden?
Kortikosteroide werden in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis in verschiedenen spezifischen Fällen den NSAIDs vorgezogen, darunter:
- Akute Schübe: Wenn die Symptome der rheumatoiden Arthritis plötzlich und erheblich schlimmer werden, können Kortikosteroide schnell Entzündungen und Schmerzen lindern.
- Versagen von NSAIDs: Wenn NSAIDs nicht wirksam sind oder nicht gut vertragen werden aufgrund von gastrointestinalen Nebenwirkungen oder anderen Problemen, können Kortikosteroide eine gute Alternative sein.
- Komorbiditätsbedingungen: Beim Vorliegen von Bedingungen, die den langfristigen Gebrauch von NSAIDs kontraindizieren, wie Magengeschwüre oder Nierenerkrankungen, können Kortikosteroide als alternative Option verwendet werden.
- Kontrolle systemischer Entzündungen: Wenn eine schnelle und starke Kontrolle der systemischen Entzündung erforderlich ist, können Kortikosteroide wirksamer sein als NSAIDs.
- Intraartikuläre Injektionen: Zur Behandlung lokalisierter Entzündungen in spezifischen Gelenken können Injektionen von Kortikosteroiden oder von Kortikosteroiden in Kombination mit NSAIDs bevorzugt werden, um schnell Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.
Diese Fälle erfordern eine sorgfältige Bewertung durch den Arzt, um die Vorteile gegen die potenziellen Nebenwirkungen der Kortikosteroide abzuwägen.
Häufig verwendete Kortikosteroide zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis
Die derzeit am häufigsten verwendeten Kortikosteroide zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis sind fünf und decken verschiedene Bedürfnisse ab. Hier sind sie:
Prednison
Prednison ist eines der am häufigsten verwendeten Kortikosteroide zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Es ist wirksam bei der Reduktion von Entzündungen und der Unterdrückung des Immunsystems. Es kann oral in Tabletten- oder flüssiger Form eingenommen werden.
Prednisolon
Prednisolon ist dem Prednison sehr ähnlich und wird zur Reduktion von Entzündungen und zur Unterdrückung des Immunsystems verwendet. Erhältlich in Tabletten-, Flüssigkeits- und Injektionsform.
Methylprednisolon
Methylprednisolon ist ein weiteres häufig verwendetes Kortikosteroid, das oft zur Behandlung akuter Schübe der rheumatoiden Arthritis verwendet wird. Es kann als Tabletten (Medrol) oder als Injektion (Solu-Medrol) verabreicht werden.
Triamcinolon
Triamcinolon ist ein Kortikosteroid, das durch intraartikuläre Injektionen verabreicht werden kann, um direkt die betroffenen Gelenke zu behandeln. In Deutschland ist die häufigste Formulierung unter dem Handelsnamen Kenacort bekannt.
Dexamethason
Dexamethason ist ein hochwirksames Kortikosteroid, das zur Behandlung schwerer Entzündungen und Autoimmunerkrankungen verwendet wird. Erhältlich in Tabletten-, Injektions- und topischen Formulierungen.
Haben Kortikosteroide Kontraindikationen zu berücksichtigen?
Die häufigsten Kontraindikationen von Kortikosteroiden bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis umfassen Fälle, in denen folgende Begleiterkrankungen vorliegen:
- Aktive Infektionen: Da Kortikosteroide das Immunsystem unterdrücken, können sie bestehende Infektionen verschlimmern oder ihre Behandlung erschweren.
- Osteoporose: Langfristiger Gebrauch von Kortikosteroiden kann die Knochendichte reduzieren und das Risiko von Frakturen erhöhen.
- Diabetes: Kortikosteroide können den Blutzuckerspiegel erhöhen und die Kontrolle des Diabetes erschweren.
- Bluthochdruck: Sie können Bluthochdruck verursachen oder verschlimmern.
- Gastrointestinale Ulzera: Sie können das Risiko von Geschwüren und gastrointestinalen Blutungen erhöhen.
- Glaukom und Katarakte: Langfristige Anwendung kann das Risiko für Augenprobleme wie Glaukom und Katarakte erhöhen.
- Psychische Probleme: Sie können Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände und andere psychische Veränderungen verursachen.
- Nebenniereninsuffizienz: Langfristige Anwendung kann die natürliche Produktion von Cortisol durch die Nebennieren unterdrücken und das Absetzen der Behandlung erschweren.
Kortikosteroide, die zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis verwendet werden, reduzieren Entzündungen und unterdrücken das Immunsystem, u.a.. Sie sollten aufgrund möglicher Nebenwirkungen, wie Osteoporose und Hyperglykämie, mit Vorsicht angewendet werden.
